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"Mumm kompakt": Asien bleibt Wachstumsmotor einer schwachen globalen Wirtschaft 2023

Im laufenden Jahr ist mit einem rückläufigen globalen Wirtschaftswachstum in Höhe von 2,8 Prozent – 0,6 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr – zu rechnen, heißt es im aktuellen „World Economic Outlook“ des Internationalen Währungsfonds (IWF). Für 2024 wird von einem leicht verbesserten Wachstum in Höhe von 3,0 Prozent ausgegangen. Als wesentliche Bremsfaktoren werden – trotz bereits deutlich gesunkener Energie- und Nahrungsmittelpreise – der anhaltend hohe Preisdruck in vielen Güter- und Dienstleistungssegmenten gesehen, sowie die Folgen der zur Eindämmung der Inflation von vielen Notenbanken umgesetzte Zinswende. So heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.

Dabei stehen die Unsicherheiten im Bankensektor der vergangenen Monate laut Mumm nur stellvertretend für zunehmenden Stress in anderen Segmenten des Finanzsektors. Dort wurde in Zeiten niedrigster Zinsen mit teilweise hohen Fremdkapitalhebeln agiert und auf diese Weise gesamtwirtschaftlich der Zugang zu Krediten erleichtert und höheres Wachstum ermöglicht. Vor diesem Hintergrund verweist der IWF auf die besondere Verantwortung der Notenbanken, die neben der Wiederherstellung der Preisniveaustabilität auch die Finanzstabilität im Blick behalten müssen. Daher werde eine besondere Achtsamkeit vonseiten der Regulierungen, der Aufsichtsbehörden sowie eine Stärkung von Eigenkapitalpuffern und finanziellen Polstern durch die Finanzinstitute selbst gefordert. Bemerkenswert sei, dass die Wachstumstreiber in diesem und im kommenden Jahr weiterhin vor allem im asiatischen Raum liegen, insbesondere in China mit 5,2 und Indien mit 5,9 Prozent erwartetem Wachstum. Fraglich sei allerdings insbesondere im Fall Chinas, ob das Wachstum vor allem binnenwirtschaftlich getrieben ist oder auch die Exportwirtschaft und damit die globale Konjunktur mitziehen kann. Zuletzt deute sich eine stärkere Erholung des stark inländisch fokussierten Dienstleistungsbereich an. Vor diesem Hintergrund komme der Veröffentlichung der März-Außenhandelsdaten Chinas im Laufe der Woche eine besondere Bedeutung zu. Nach schwachen Februardaten könnte eine deutliche Erholung von Im- und Exporten auch für Europa und mit Abstrichen für die USA eine bessere wirtschaftliche Perspektive für die kommenden Monate eröffnen.

Fazit: Es wird laut Mumm offensichtlich, dass gestiegene Zinsniveaus global zum Wachstumsbremsklotz für Volkswirtschaften und vielfach sicher auch zum Gewinnbremsklotz für Unternehmen werden. Asien könnte, vor allem aufgrund der großen Binnenwirtschaft, eine Ausnahme beim Wirtschaftswachstum darstellen. (DFPA/mb1)

Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen gehört seit dem Jahr 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna.

www.donner-reuschel.de

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