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Bluebay: „Der Ukraine-Krieg dürfte die Geldpolitik nicht beeinflussen“

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Die russische Invasion könnte ihre Rolle als kursbestimmender Faktor in den kommenden Tagen ein Stück weit verlieren, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Aus seiner Sicht werden sich die Marktteilnehmer künftig wieder verstärkt auf die Fundamentaldaten konzentrieren.

Laut Dowding hat das von der Europäischen Union (EU) aufgrund Russlands Invasion in die Ukraine geschnürte Sanktionspaket bereits eine lähmende Wirkung auf die russische Wirtschaft entfaltet: Der Bankensektor steht vor dem Zusammenbruch, der Lebensstil der Oligarchen ist in Gefahr und die Not wird bald in ganz Russland spürbar sein, so Dowding.

Was die Weltwirtschaft anbelangt, können sich laut Dowding drei Faktoren auf das Wachstum auswirken. Erstens: Die Unterbrechung der Versorgungskette aufgrund der Abschottung Russlands; zweitens: Die Auswirkungen der steigenden Rohstoffnotierungen, vor allem des Ölpreises, auf die Einkommen; und drittens: Eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen infolge der ungünstigen Marktentwicklung.

Von all diesen Entwicklungen dürfte die Eurozone stärker betroffen sein als die USA, meint der Experte. Wenn der Ölpreis unter 120 US-Dollar pro Barrel bleibt, beeinträchtigten die gestiegenen Notierungen das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone nach heutigem Kenntnisstand jedoch nur um ein bis 1,5 Prozent. Gleichzeitig stiege die Inflation in gleichem Maße.

Ob der Konflikt in der Ukraine mittelfristig die Geldpolitik beeinflussen wird, sei fraglich. Dowding: „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve im Jahr 2022 sechs Zinserhöhungen vornehmen und die Zinsen auf 1,5 Prozent anheben wird. Die Inflation ist weiterhin ein Problem, das konjunkturelle Umfeld jedoch robust. In der Eurozone erwarten wir, dass die Ankäufe von Vermögenswerten Ende dieses Jahres eingestellt werden und die Zinsen bis März 2023 auf null Prozent steigen.“

Abgesehen von Russland und seiner unmittelbaren Nachbarschaft war die Stimmung unter Investoren in Bezug auf die Schwellenländer relativ robust, schreibt Dowding weiter. Die höheren Ölpreise belasteten Energieimporteure wie Indien und die Türkei und begünstigten Rohstoffexporteure. Die Lockerung der chinesischen Geldpolitik führe zu einer gewissen Aufhellung der konjunkturellen Aussichten. Dies sei ebenso ein unterstützender Faktor wie das rasche Abebben der Pandemie. Vor diesem Hintergrund gibt es in den Schwellenländern Vermögenswerte, die im Zuge der Volatilität aus Sicht von Dowding und seinem Team falsch bewertet werden.

„In den kommenden Tagen dürften Wut und Empörung im Westen angesichts des Krieges nicht abnehmen. Aus einer reinen Finanzmarktperspektive ist es aber möglich, dass der Einfluss auf die Kurse sinken wird, da sich die Anleger wieder auf die makroökonomischen und unternehmerischen Fundamentaldaten konzentrieren“, so Dowding abschließend. (DFPA/JF1)

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London verwaltet per Ende Dezember 2021 mehr als 128 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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