Zahlreiche Bestands-Büroimmobilien verlieren ohne aufwändige Sanierung zunehmend an Marktattraktivität. Nach Analysen des Immobiliendienstleisters Aengevelt bietet die Umnutzung solcher Objekte – insbesondere auch großflächiger Gebäude – zu Ärztehäusern und medizinischen Versorgungszentren (MVZ) eine zukunftsträchtige Alternative mit langfristiger Perspektive.
Der Büromarkt spaltet sich immer deutlicher: Während die Nachfrage nach hochwertigen, ESG-konformen Büroflächen wächst, sinkt die Vermarktungsfähigkeit energetisch veralteter Immobilien rapide. „Diese Entwicklung erhöht den Modernisierungsdruck auf Eigentümer“, erklärt Christoph Mooren, Leiter Gewerbliche Vermietung bei Aengevelt Düsseldorf. Doch selbst nach teuren Sanierungen gebe es außerhalb zentraler Lagen keine Vermietungsgarantie – zumal Vertragslaufzeiten oft unter fünf Jahren liegen.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Umwidmung von Büro- zu Praxisflächen oder ganzen Bürohäusern zu medizinischen Kompetenzzentren an Bedeutung. Gerade Immobilien mit eingeschränkter Drittverwendungsfähigkeit können durch medizinische Nutzungskonzepte wirtschaftlich neu positioniert werden. Für Investoren und Projektentwickler eröffnet sich damit ein stabiles Marktsegment mit wachsender Nachfrage und verlässlichen Ertragsaussichten.
Die Flächennachfrage im Gesundheitswesen ist dabei differenziert: Einzel- und Gemeinschaftspraxen benötigen meist 150 bis 600 Quadratmeter, während Ärztehäuser und MVZ Einheiten von 2.500 bis 10.000 Quadratmetern und mehr beanspruchen. Großprojekte ermöglichen es, verschiedene Fachrichtungen und Dienstleistungen – von Physiotherapie über Schlafkliniken bis hin zu Apotheken und Sanitätshäusern – unter einem Dach zu bündeln. Das Ergebnis: medizinische Zentren mit hoher Standortqualität und starker Patientenfrequenz.